Lösen, retten und ersetzen

Gewindeeinsätze

Gewindeeinsätze

Manchmal reicht schon das häufige Ein- und Ausdrehen einer Schraube, um das empfindliche, direkt ins Leichtmetall geschnittene Gewinde zu ruinieren. Oder Kontaktkorrosion sorgt dafür, daß nach dem Herausdrehen das komplette Gewinde auf der Schraube sitzt.
Wenn genug „Fleisch", also Material, um das Loch vorhanden ist, kann das alte Gewinde aufgebohrt und ein neues Gewinde, eine Nummer größer, geschnitten werden.

Die zweite Möglichkeit ist die Reparatur mit einem Gewinde-Einsatz. So wird zum einen die ursprüngliche Gewindegröße beibehalten, zum anderen ist hinterher die Schraubverbindung meist stärker belastbar als vorher – und Kontaktkorrosion ist auch kein Thema mehr. Der bekannteste Gewinde-Einsatz stammt von Böllhoff (Telefon 0521/4482234) und heißt HeliCoil

Ein HeliCoil-Reparaturset „Gewindeneu" umfaßt Bohrer, Gewindeschneider, Eindrehwerkzeug und sechs Einsätze. In der Größe M6 zum Beispiel kostet so ein Set rund 40 €.

Als erstes wird das beschädigte Gewinde mit dem im Set enthaltenen Bohrer mit dem "krummen Maß" von 6,2 Millimeter aufgebohrt. Gefühlvolles und vor allem senkrechtes Bohren ist hier angesagt – und zu diesem Zweck kann sich der glücklich schätzen, der einen Bohrständer besitzt.

Dann wird das Gewinde für den Einsatz geschnitten. Etwas Schneidöl auf den Gewindebohrer auftragen (Petroleum tut’s auch, notfalls Motoröl) und senkrecht ansetzen (mit kleinem Winkel kontrollieren). Nicht in einem Zug durchschneiden, sondern ab und zu kurz rückwärts drehen.

Jetzt wird das Loch ausgeblasen. Hierfür braucht man nicht unbedingt einen Kompressor – Druckluft gibt’s auch aus der Dose. An Zündkerzengewinden entfällt dieser Schritt: Hier wird der Gewindebohrer vorher dick mit Fett eingestrichen, damit die Späne nicht ins Loch fallen.

Den Gewinde-Einsatz aus Draht auf den Stift schieben, so daß der Zapfen des Einsatzes in den Schlitz greift, den Stift in die Hülse stecken und so den Einsatz gefühlvoll in das Gewinde der Hülse einschrauben – so weit, bis er gerade bündig an der Hülsenunterseite wieder herausschaut.

Jetzt kommt der schwierigste Schritt, denn nun muß den Einsatz in das vorbereitete Gewinde drehen – ohne beides zu sehen. Dazu muß das Einbauwerkzeug genau senkrecht gehalten werden. Im Endstadium sollte die Hülse zwischendurch immer wieder einmal agehoben werden, um die erreichte Eindrehtiefe zu kontrollieren.

Der Einsatz ist drin, jetzt muß nur noch mit einem Durchschlag der nicht mehr benötigte Zapfen des Einsatzes abgeklopft werden. Bei korrektem Einbau macht dieses Gewinde keinen Ärger mehr und hat wahrscheinlich sogar eine höhere Zugfestigkeit als vorher.

Wichtig: Der Einsatz darf keinesfalls bündig mit der Oberfläche des Teils stehen, sondern muß ungefähr einen Gewindegang tiefer eingedreht werden. Ansonsten käme der Einsatz nämlich bald wieder heraus, da die innere Verspannung noch nicht komplett trägt.

„Vernudelte“ Schrauben lösen

Schrauben:

Vernudelte Schrauben lösen

An älteren Schleppern sind häufig noch Kreuzschlitzschrauben der butterweichen Art zu finden. Schnell ist so ein Teil rundgedreht. Glücklicherweise gibt es ein paar Tricks, den Drehwurm wieder herauszubekommen. Übrigens: War dieser Akt erfolgreich, sollte hinterher keinesfalls die alte Schraube wiederverwendet werden – sonst geht beim nächsten Mal das Spiel wieder von vorn los.

Schon allein die Verwendung des richtigen Schraubendrehers wirkt Wunder: In diesem Fall ist’s der Phillips-Recess, Größe 3, in der Mitte. Der kleinere links daneben der Größe 2 dreht den Kreuzschlitz der Schraube nur rund.

Durch einen Hammerschlag löst sich häufig die Verspannung der Schraube. Beim Kauf von Schraubendrehern daher auf eine durchgehende Klinge achten.

Ebenfalls sinnvoll ist es, wenn Schraubendreher einen Sechskant unter dem Griff aufweisen. Hier kann jetzt nämlich ein Maul- oder Ringschlüssel angesetzt werden, durch gleichzeitiges Drücken und Drehen bekommt man die meisten Schrauben auf.

Wenn alles nichts hilft, hilft immer noch der Schlag Schrauber, ein Werkzeug, das den Hammerschlag in eine Drehbewegung umsetzt. Ausnahmsweise muß es hier noch nicht einmal teures Qualitätswerkzeug sein – auch das billig Exemplar aus dem Zubehör für rund zehn Euro erfüllt seinen Zweck.

Oft gezeigt, funktioniert aber nur in den seltensten Fällen: einen Schlitz in die Schraube einsägen, um darin einen großen Schlitz-Schraubendreher einzusetzen.

Wenn man so gut an eine Schraube herankommt wie hier, kann auch eine Grip Zange weiterhelfen. Solch ein 30 bis 50 Mark teures Werkzeug hat eine stufenlos einstellbare Backenweite und läßt sich sehr festzuspannen.

Die brutalste Methode: Mit einem scharfen Meißel wird die Schraube in aufdreh Richtung geklopft. Wenn auch das nicht hilft, muß die Schraube ausgebohrt werden.

Vernudelte Sechskant Schrauben sollen unbedingt mit einer Sechskantnuß (rechts im Bild) angegangen werden – die Auflagefläche an der Schraube ist hier deutlich größer als bei einer Zwölfkant Nuß.

Abgerissene Schrauben….

Schrauben: Abgerissene Schrauben ausbohren

Ein Schraubenkopf kann entweder beim Lösen abreißen, weil die Schraube festgerostet beziehungsweise -gebacken ist, oder beim allzu gefühllosen Festziehen.
Festgebackenen Schrauben sollte man zuerst einen Schlag auf den Kopf versetzen, da allein dadurch häufig schon die Verspannung gelöst wird. Dreht sich danach noch nichts, hilft meist das Erhitzen mit einer Lötlampe, da sich hierdurch der umgebende Werkstoff stärker ausdehnt als die Schraube selbst – die Schraube wird lockerer.

Um ein Abreißen beim Festziehen zu vermeiden, sollten vor allem unerfahrene Schrauber einen Drehmomentschlüssel verwenden. Und wenn’s doch passiert ist und der Schraubenrest partout nicht raus will, gibt’s nur noch eins: komplett ausbohren und später einen Gewinde-Einsatz verwenden.

Wenn eine Schraube bündig mit der Oberfläche abgerissen ist, ist etwas Fingerspitzengefühl nötig, um den Gewinderest herauszubekommen.

Der schwierigste Schritt ist das zentrale Ankörnen – dazu braucht es ruhige Hände, ein gutes Augenmaß und einen spitzen Körner.

Dieser Körnerpunkt sitzt richtig. Bei schräg abgerissenen Schrauben ist das gar nicht so einfach, und dummerweise hat man meist nur einen einzigen Versuch frei.

Für das erste Anbohren ist ein sogenannter Zentrierbohrer (2,5 Millimeter, kostet rund sieben Mark) besser geeignet als ein Spiralbohrer, da er weniger wandert und nicht so schnell abbricht.

Jetzt kann mit einem Spiralbohrer nachgefäßt werden. Den Bohrer möglichst tief in das Futter spannen, damit der dünne Bohrer nicht so leicht abbrechen kann, und ab und zu die Tiefe des Bohrlochs kontrollieren.

Hitze ist hier immer gut: Wird der umliegende Werkstoff mit einer Lötlampe erwärmt, dehnt er sich etwas aus und macht so das Ausdrehen leichter.

Jetzt der Ausdreher: Der richtige Name ist LINKSAUSDREHER. Auf jeden Fall zu Qualitäts-Werkzeug greifen (ein gutes Set kostet rund 15 €). Billiges bricht schnell ab, und dann wird’s bitter.

Hier ging’s noch mal gut. Wäre der Ausdreher abgebrochen, kommt man mit Bordmitteln kaum weiter, da der Stumpf superhart ist.

Schrauben, Gewindebolzen lösen und entfernen

Schrauben, Gewindebolzen lösen und entfernen

Festsitzende Schrauben lösen
Ein immer wiederkehrendes Problem sind Schrauben, die sich mit normalen Werkzeugen nicht mehr lösen lassen. Meist sind sie festkorrodiert oder das Gewinde ist beschädigt. Eine Vielzahl von Tricks helfen aber die Dinger herauszubekommen. In dieser Reihenfolge geht man das Problem an:

Lösen mit einem gut passenden hochwertigen Werkzeug (Schraubendreher, Ringschlüssel usw.). Niemals schlecht sitzende oder billige Werkzeuge verwenden, denn dann werden die Schraubenköpfe schnell vermurkst.

Hochwertiges Werkzeug ansetzen, Schraube unter Spannung setzen und mit einem trockenen Hammerschlag auf den Schraubenkopf lösen. Dazu benötigt man meist einen Helfer.
Denn gleichen Effekt erzielt man mit einem handelsüblichen Schlagschrauber. Auch hier ist wichtig: Immer genau passende Einsätze verwenden.

Röstlöser an den Gewindebereich spritzen und mehrere Stunden (über Nacht) einwirken lassen. Dann mit Werkzeug oder Schlagschrauber lösen.
Gewindebereich mit Lötlampe oder Ähnlichem anwärmen. Dann mit Werkzeug oder Schlagschrauber lösen. Aber Vorsicht: Zu viel Wärme schwächt die Schraube und sie reißt ab.
Gewindebereich mit Lötlampe oder Ähnlichem leicht anwärmen und auf das Gewinde Paraffin bzw. Wachs streichen. Es schmilzt und zieht sich durch den Kapillareffekt in die Gewindegänge – ähnlich wie beim Löten von Kupferrohren. Abkühlen lassen. Wachs wirkt wie ein Schmiermittel und die Schraube lässt sich leichter lösen.

Abgerissene Schrauben und Bolzen entfernen
Eines der immer wiederkehrenden Probleme beim Schrauben an altem Eisen sind abgerissene Schrauben oder Bolzen. Dabei steckt ein Teil des Verbindungselements noch im Sackloch fest. Die Tipps, die es hier gibt, sind vielfältig und hängen ganz vom Schadensfall ab. Dabei ist immer auf Links- oder Rechtsgewinde zu achten.

Es soll schon vorgekommen sein, dass der Schraubenkopf abgerissen wurde und sich der Gewinderest ganz leicht entfernen lässt. Durch den Drehimpuls beim Abreißen hat sich manchmal das Gewinde gelockert und der Bolzen kann vorsichtig herausgedreht werden. Also erst mal prüfen, bevor zu anderen Maßnahmen gegriffen wird.

Steht noch ein Rest des Bolzens hervor, ist der erste Methode, zwei Muttern aufzuschrauben und zu kontern. Dann den Schraubenschlüssel an der unteren Schraube ansetzen und den Bolzen mit viel Gefühl lösen.

Ist das Gewinde nicht mehr in Ordnung, schweißt man eine größere Mutter auf den Bolzenrest und verfährt wie oben beschrieben.

Man kann den Bolzen eventuell auch mit einer Gripzange fassen und herausdrehen. Vorher das Gewinde gut mit Rostlöser oder Kriechöl behandeln und einwirken lassen. Beim Lösen zuerst mit hin- und hergehenden Bewegungen lockern und dann erst herausdrehen.

Mit einem Kleinschleifer (z.B. Dremel) kann man einen Schlitz in den Bolzenrest schneiden und dann mit einem Schraubendreher arbeiten.

In manchen Fällen hilft ein Spezialwerkzeug, ein sogenannter LINKSAUSDREHER, den es in verschiedenen Stärken gibt. Zunächst wird in den Bolzenkern ein Loch gebohrt und darin der LINKSAUSDREHER eingeschraubt. Hat man Glück, löst sich das Gewinde. Manchmal wird jedoch der Bolzen oben aufgeweitet und sitzt jetzt bombenfest. Bei kleinen Gewinden reißt der LINKSAUSDREHER auch gerne ab. Also vorsichtig vorgehen.

An anderer Trick ist, in den Bolzen ein Loch zu bohren, welches etwas kleiner als der Kernlochdurchmesser ist (z.B. M6 = 3,7-3,8 mm, M8 = 5,6 – 5,7 mm) und welches ganz durch den Bolzen geht. Nun spritzt man Rostlöser in das Loch, bis es ganz voll ist und lässt ihn über Nacht einwirken.

Danach schlägt man eine passende TORX-Nuss (M6 = T4, M8 = T6) in das Loch und dreht das Teil mit Gefühl heraus.

Undichte Ölablassschraube
Wenn man Ölablassschrauben einmal zu fest angezogen hat, ist das Gewinde im Gehäuse verpfuscht und das Öl sabbert heraus. Wenn keine Werkstatt weit und breit ist, kann man sich manchmal mit Teilen aus dem Baumarkt behelfen.
Die Dichtung wird einfach entfernt, die Ablassschraube wird mit handelsüblichem Teflonband umwickelt und vorsichtig wieder montiert. So hält sie auch noch auf Gewinderesten und dichtet ab – zumindest bis man wieder zu Hause ist und den Schaden beheben kann.

Vermurkste Kreuzschlitzschrauben
kann man mit folgendem Trick für kurze Zeit wieder reanimieren. Man spanne die Schraube vorsichtig in einen Schraubstock, so dass der Kopf auf den Backen aufliegt. Ist sie noch eingebaut, nimmt man einen passenden Durchschlag zur Hand.
Mit einem trockenen Hammerschlag stauche man den Kopf und die vermurksten Stellen. Dann wird ein passender Bit aufgesetzt und mit Hammerschlägen auf den Bit die Schlitzkontur wieder freigeschmiedet.

Schrauben sichern

Bund für´s Leben

Für jeden Zweck gibt es auch das geeignete Mittel

Schrauben, Muttern, Bolzen und Achsen halten alle möglichen Bauteile zusammen. Soll dieser Bund dauerhaft sein, ist vielfach eine zusätzliche Sicherung erforderlich. Oldtimerfahrer können ein Lied davon singen. Motorvibrationen, aber auch Fahrbahnerschütterungen lassen mit der Zeit so manche Schraube und Mutter locker werden. Wer nicht rechtzeitig zum Werkzeug greift, um für festen Sitz zu sorgen, kann – wenn er Pech hat – dieses oder jenes Teil verlieren. Gefährlich wird die Angelegenheit, wenn es sich um Bauteile handelt, die für die Betriebs- und Fahrsicherheit wichtig sind. Macht sich zum Beispiel die Ölablassschraube selbständig, kann es für´s Triebwerk, aber auch für die eigene Fahrsicherheit sowie die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer fatale Folgen mit sich bringen – von der Umwelt-Sauerei ganz zu schweigen. Nicht daran zu denken, was alles passieren kann, wenn sich Schrauben oder Muttern von der Bremsanlage, der Schwinge oder den Laufrädern lösen. Um dies zu verhindern, müssen Schraubverbindungen immer fest angezogen und gegebenenfalls mit einem Hilfsmittel zusätzlich gesichert sein.

Doch fest ist noch lange nicht fest, und gesichert ist nicht gleich sicher.

Wird eine Mutter oder Schraube mit dem entsprechenden Werkzeug per Hand festgezogen, ist dies im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr dehnbarer Begriff. Je nach Kraft des Monteurs lässt sich das Schraubelement nämlich leicht, fest oder überziehen. Beim Festdrehen dehnt sich die Schraube ähnlich wie eine Feder elastisch aus und verspannt sich mit ihren Gewindegängen mit denen im Gehäuse oder in der Mutter. Diese Ausdehnung ist mit dem blossen Auge nicht zu sehen, lässt sich aber mit einem Mikrometermeßwerkzeug nachweisen. Ausschließlich die nun aufeinander wirkenden Reibungskräfte halten das Bauteil sicher zusammen. Wer hierbei zu lasch werkelt, riskiert, dass sich die Schraube im Laufe der Zeit von allein herausdreht, wird aber zu fest angezogen, kann es schnell passieren, dass man sie abreißt oder das Gewinde zerstört.

Aus diesem Grund gibt es vorgeschriebene Werte für die Anzugskraft.

Für genaues Festziehen ist ein Drehmomentschlüssel erforderlich, bei dem sich das vorgegebene Anzugsmoment einstellen läßt. Voraussetzung ist, dass alle Schraubverbindungen leichtgängig sind und dass man die Gewindegänge je nach Herstellerangabe etwas einfettet oder trocken eindreht.

Gebräuchliche 8.8er-Schrauben werden zum Beispiel in den Abmessungen M6 mit 10 Nm, M8 mit 25 Nm und M10 mit 49 Nm angezogen. Bei dieser Verschraubung spricht man von "kraftschlüssiger" Sicherung. Nun ist korrektes Festziehen aber noch lange nicht die Garantie dafür, dass die Schraubverbindung dauerhaft sitzt. Zur zusätzlichen Sicherung gibt es unterschiedliche Hilfsmittel, die sich in "kraftschlüssige" und "formschlüssige" einteilen lassen. Um das selbständige Lösen zu verhindern, wird unter die Mutter oder den Schraubenkopf eine Federscheibe, Federring oder Zahnscheibe gelegt.

Eine andere klassische Methode, das ungewollte Losdrehen einer Mutter zu verhindern, ist, sie mit einer zweiten Mutter zu kontern. Eleganter sind dagegen moderne Stoppmuttern mit eingearbeitetem Polyamid- oder Weichblech-Ring. Doch ganz gleich, ob Stoppmuttern oder Sicherungsringe, sie lassen sich im Extremfall nur einmal verwenden. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet bei der Montage immer neue Teile.

Zeitgemäße Sicherungsmittel sind zweifellos die flüssigen Schraubensicherungen.

Anfang der fünfziger Jahre erschien diese auf Kunststoffbasis hergestellte Klebsicherung erstmals in den USA. Die heute gebräuchlichen Muster kommen z.B. von Loctite oder Omnitechnic. Je nach Einsatzzweck gibt es niedrig-, mittel- und hochfeste Klebflüssigkeiten. Auf die fettfreien Gewindegänge wird ein kleiner Tropfen aufgetragen und entsprechend der Gebrauchsanweisung lässt sich das Bauteil sofort oder erst nach einigen Stunden belasten. Schraubverbindungen, die so gesichert sind, lassen sich nur mit entsprechendem Kraftaufwand oder durch Erwärmung auseinanderdrehen.

Ähnlich wie die handelsüblichen flüssigen Schraubensicherungen lässt sich auch Zweikomponentenkleber einsetzen. Doch hier sei zur Sparsamkeit geraten. Bereits ein stecknadelkopfgroßer Tropfen auf dem Gewinde genügt, um die Schraubenverbindung "bombenfest" zu machen. Das Zeug klebt so teuflisch gut, dass sich oftmals erst durch Erhitzung auf 200 Grad und mehr die Schraube oder Mutter lösen läßt. Optisch deutlich sichtbar sind alle "formschlüssigen" Sicherungen.

Die bekanntesten sind Splint oder Dauersplint sowie Sicherungsblech. Achsen, die meist mit Kronenmuttern festgezogen sind, werden zusätzlich mit einem Splint gesichert. Bei allen Stellen, wo sich unter keinen Umständen die Verschraubung lösen darf, sorgt ein Sicherungsblech für dauerhaften Sitz. Ist das Schraubenelement gemäß der Vorgabe festgezogen, wird die Sicherungszunge vom Blech umgebogen und so das Drehteil vor selbständigem Lösen bewahrt. Splinte und Sicherungsbleche – sie sind fast immer Pfennigartikel – sollten genau wie die Sicherungsringe und Stoppmuttern bei der gewissenhaften Montage erneuert werden. Rennfans und aktive Motorsportler kennen noch eine weitere formschlüssige Halteeinrichtung: die Drahtsicherung. Mit einem kleinen 2 oder 2,5 mm Bohrer wird in den Schraubenkopf oder in die Mutter ein Loch gebohrt. Ist das Schraubenelement ordnungsgemäß festgezogen, wird ein dünner Sicherungsdraht durchgefädelt und an einem Rahmenteil, einer gegenüberliegenden Mutter oder ähnlichem verknotet.

Soll diese Sicherung schick aussehen, wird der Draht zuvor mit einem Drillapparat zusammengedreht.