Das Motoroel

Das Motoroel für unsere Oldies

Für unseren Oldtimer muss das „beste“ und teuerste Öl nicht unbedingt das Beste sein. Meist ist das dünnflüssige vollsynthetische Motoröl nicht optimal für unsere Fahrzeuge. Es kann vorkommen, dass der Oldie dann übermäßig Öl verbrennt, oder das er aufgrund der fehlenden mechanischen Genauigkeit an diversen Stellen anfängt Öl zu verlieren. Schuld an dem unangenehmen Ölverlust sind die in den Ölen beigemengten Zusätze (Additive). Diese Schmierstoffe werden oft als legierte Öle bezeichnet. Detergent-Additive lösen Ölschlamm auf und greifen die Buntmetalle, Wellenabdichtungen (z.B. Filzringe), Gummi, Leder oder auch Kork von Kupplungen an, während Dispersant-Additive die Schmutz- und Metallpartikel in der Schwebe halten. Da unsere alten Motore über keinen Ölfilter verfügen, kreisen diese Partikel mit dem Öl durch sämtliche Schmierstellen (z.B. Lager, Kolben, …), wo sie den Verschleiß erhöhnen. Die Schlacken die sich ablösen verstopfen die Ölkanäle des Motors.

Die alten Triebwerke sind für die Ölqualitäten von damals konstruiert worden und kommen auch heute mit „unlegierten“ Öl zurecht. Das derzeit minderwertigste Öl übertrifft schon bei weitem die Qualität von damals. Es gibt deshalb viele die zurecht für ihren Oldie immer nur das günstigste Öl beim Kfz-Zubehörhandel erwerben.

Mit einem hohen materialen Aufwand besteht die Möglichkeit einen Oldtimermotor komplett so zu überarbeiten, dass er anschließend problemlos mit vollsynthetischem Motoröl betrieben werden kann.

Die Meinungen über Motoröle klaffen jedoch zum Teil weit auseinander und es ist auch kaum möglich alle Aussagen für alle Motore nachzuprüfen.

Eine grundsätzliche Empfehlung:

Alte Motore, die nicht zerlegt und gereinigt wurden, sollten nicht mit Synthetik- oder Mehrbereichsöl betrieben werden.

Ölablassschrauben mit Magnet einsetzen. (Meistens ist der Magnet serienmäßig)

Statt einem hochlegierten Mehrbereichs- oder Synthetiköl sollten moderne Einbereichsöle verwendet werden.

Was bedeutet SAE ?

„SAE“ steht für die V ereinigung a merikanischer A utoingenieure ( S ociety of A utomotive E ngineers) und klassifiziert die Fließeigenschaften (Viskosität) von Motorölen.

Bei der Viskosität gilt, je höher die Zahl desto zähflüssiger das Schmiermittel.

Ist die Viskosität zu gering (dünnflüssig) kann sich kein schützender Schmierfilm zwischen den sich bewegenden Teilen bilden.

Ist die Viskosität zu groß (dickflüssig) kann es nicht an die Schmierstellen zwischen den Teilen vordringen.

Manche Motore werden konstruktiv wärmer als andere. Zum Beispiel wird der hintere Zylinder eines luftgekühlten Reihenmotors nur durch die vorgewärmte Luft des vorderen erreicht. Je höher die Temperatur, desto höher muss die Viskosität und damit die SAE-Zahl sein.

Was bedeutet Einbereichsmotoröl ?

Das sind Öle die eine SAE-Klasse erfüllen.

SAE 10: Sehr dünnes ÖL

SAE 30: Mittlere Viskosität

SAE50: Sehr dickflüssiges ÖL

Was bedeutet Mehrbereichsöl ?

Das sind Öle die mindestens zwei SAE-Klassen erfüllen.

Alle Öle die mehrere Viskositätsklassen überdecken, tragen zusätzlich ein W (wie W inter) dazwischen.

Beispiel: SAE10W-40

Je niedriger die erste Zahl (10), desto besser ist die Fließfähigkeit des Motoröls bei Kälte.

Je größer die zweite Zahl (40), um so mehr ist der Schmierfilm bei hohen Temperaturen belastbar.

Das SAE20W-20 ist für einen Außentemperaturbereich von –10 bis +20C° geeignet und kann somit in den meisten Fällen ganzjährig verwendet werden.

Öl für Motore ohne Ölpumpe ( z.B. Warchalowsik Verdampfer 14PS ? )

Alle modernen Motoröle haben ein Additiv, welches die Bildung eines Ölnebels verhindert. Der Ölverbrauch währe ansonsten sehr hoch. Motore ohne Ölpumpe werden aber mit Ölnebel geschmiert. Es wird ein ganz spezielles Öl benötigt wie z.B. das MOTOREX COBRA PREMIUM.

Öl für Zweitakt-Motore mit Getrenntölschmierung ( z.B. Lanz, Hatz H3 )

Die Fa. Millers Oils ist derzeit bei der Produktion eines geeigneten Schmierstoffes. Die Markteinführung wird im März 2004 erfolgen. Die beiden Motoröle sind in SAE 20 (Flammpunkt von 180C°) und in SAE 30 (Flammpunkt von 210C°) eingeteilt. Das SAE 30 empfiehlt sich laut Herstellerangaben besonders für den Lanz Bulldog.

Öl für Motore mit Ölpumpe, aber ohne Feinfilter ( z.B. Schlüter ASM30 )

Alle modernen Motoröle haben auch ein Additiv, welches bewirkt, dass Rußpartikel und andere Verbrennungsrückstände im Öl in Schwebe gehalten und zum Ölfilter transportiert werden. Ein solches Öl wirkt in einem derartigen Motor kontraproduktiv. Hier muss ein Öl verwendet werden, das keinen Nebel erzeugt, jedoch noch keine Reinigungswirkung wie neuzeitliche Motorenöle besitzt. Als geeignetes Öl empfiehlt sich das MOTOREX EXTRA SAE30 und SAE40.

Öl für Motore mit Ölpumpe und Feinfilter ( z.B. Deutz F2M514 )

Für diesen Motor können im Prinzip auch moderne Motoröle verwendet werden. Als eine gute Wahl wird das MOTOREX TOPATZ SAE15W/40 angesehen. Die Filterpatrone im Nebenstromfeinfilter muß spätestens alle 240 Betriebsstunden gewechselt werden. Vorsicht mit vollsynthetischen oder teilsynthetischen Produkten, den diese vertragen sich nicht mit älteren Dichtungsmaterialien.