Vor dem Lackieren

Vor der Ernte wird geschwitzt großes Grinsen Hier erkläre ich euch wie man eine einwandfreie Oberfläche bekommt. Niemand will einem Lackierer Konkurenz machen oder ??? Aber bei den heutigen Preisen ist es nicht schlecht wenn man weiß wie man sich zur Not selbst helfen kann.

Die einzelnen Arbeitsschritte vor und bei der Lackierung

1. Reinigen mit Entfettungsmittel
2. Schleifen (vor dem Spachteln)
3. Spachteln
4. Schleifen
5. Abkleben und Abdecken
6. Grundieren und Füllern
7. Schleifen (nach dem Füllern)
8. Lackieren

1. Reinigen mit Entfettungsmittel
Der erste Arbeitsgang ist stets das Entfetten und Reinigen der Oberfläche. Auf den zu lackierenden Flächen finden sich häufig Rückstände von Fett, Öl und anderen Verunreinigungen, die unbedingt entfernt werden müssen.

Salzrückstände werden am besten mit Verdünner gelöst und entfernt. Reinigt mit viel Reiniger und Wasser und trocknet mit einem sauberen, flusenfreien Lappen nach. Anschließend muss mit Entfettungsmittel nachgereinigt werden, so dass alle Öl- und Fettrückstände beseitigt sind.
Durch die sehr lange Verdunstungszeit von Lesonal Antistatic Degreaser eignet sich dieses Mittel besonders gut für die Reinigung. Durch diesen Produktvorteil könnt ihr außerdem Unebenheiten bereits im Vorfeld erkennen und beseitigen.

Bitte beachten:
Bei ungenügender Reinigung des Untergrundes können Fett- und Salzrückstände auf der Oberfläche zurückbleiben. Diese Rückstände führen zu Silikonkratern, Blasenbildung sowie Haftverlust des Lackaufbaus.

2. Schleifen (vor dem Spachteln)
Damit die Haftung des Spachtels gewährleistet ist, wird nach dem Entfetten und Reinigen geschliffen.
1. Beschädigte Stellen = P80 – P120. Bei Verwendung von zu grobem Papier besteht die Gefahr, dass sich Schleifspuren nach der Durchtrocknung in der Decklackschicht abzeichnen.
2. Randzonen außerhalb der beschädigten Stellen = P150 – P180. Wird dieser Schritt nicht durchgeführt, können Randzonen und Schleifspuren im Decklack die Folge sein.
3. Der Sprung von einer Körnung zur anderen sollte nie mehr als 100 Schritte sein, z. B. von P80 zu P180. Sind es mehr als 100 Schritte können sich Schleifspuren abzeichnen, weil das zu feine Schleifpapier (z. B. P220) nicht in der Lage ist, die tiefen Schleifspuren des groben Vorschliffs (z. B. P80) einzuebnen.

Bitte beachten:
Bei zu grobem Vorschliff des Untergrundes zeichnen sich Schleifspuren im Lacksystem ab. Zusätzlich kann ein zu grober Vorschliff zum Haftverlust des Lacksystems führen.

3. Spachteln
Unebenheiten werden mit Spachtelmaterialien ausgeglichen. Alle Polyesterspachtel werden direkt nach dem gründlichen Vermischen mit dem Härter auf den gut entfetteten und gründlich geschliffenen metallischen Untergrund aufgetragen.
Für grobe Unebenheiten ist besonders Universal Polyesterspachtel (Polyester Bodyfiller) geeignet. Dieser ist auf allen gängigen Untergründen (Zink, Aluminium und Stahl) einsetzbar. Wenn Rostlöcher vorhanden sind, können diese je nach Umfang mit Polyester Faserspachtel (Polyester Bridging Filler) geschlossen werden.
1. Mischungsverhältnis einhalten! – 100 g Spachtel = 2,9 g Härter
2. Nicht auf alte Lackschichten spachteln!
3. Infrarottrocknung vermeiden!

Bitte beachten:
Bei zu viel Härterzugabe im Spachtel bluten die Farbstoffe des Härters in die nächste Schicht durch (Durchbluten z.B. rosa Fleck im weißen Decklack). Bei zu wenig Härterzugabe bleibt der Spachtel weich – somit ist der nächste Arbeitsgang – Schleifen oder Überlackieren nicht möglich. Polyesterspachtel zieht Feuchtigkeit, deshalb immer trocken schleifen, ansonsten entstehen Wasserblasen.

4. Schleifen
Nach dem Auftragen des Polyesterspachtels wird die Fläche geschliffen, um die Unebenheiten zu beseitigen. Der Vorschliff der beschädigten Stelle ist je nach Qualität des Spachtelauftrages trocken mit Schleifpapier der Körnung P120 – P150 durchzuführen. Der Feinschliff vor dem Auftragen des Füllers sollte trocken mit der Körnung P180 – P240 durchgeführt werden.
1. Wird der Füller nur knapp über die Schadstelle hinausgespritzt, muss der Randbereich sehr fein geschliffen werden (P240), um spätere Schleifriefen zu vermeiden.
2. Polyesterspachtel dürfen nur trocken geschliffen werden, weil sie das Wasser binden (Gefahr von Blasenbildung).

Bitte beachten:
Bei zu grobem Vorschliff des Untergrundes zeichnen sich Schleifspuren im Lacksystem ab. Zusätzlich kann ein zu grober Vorschliff zu Haftverlust des Lacksystems führen.

5. Abkleben und Abdecken
Vor der Lackierung sind alle Fahrzeugteile, die nicht lackiert werden, sorgfältig abzudecken. In vielen Fällen – falls möglich – ist es ratsamer das Fahrzeugteil zu demontieren; so können Sie einfacher und sauberer arbeiten. Es gibt Klebebänder in verschiedenen Breiten. Die Spezialklebebänder sind elastisch. Ihr könnt damit auch Rundungen und Ecken scharf und genau abkleben (z. B. für Designlackierungen). Die Flächen können mit Abdeckpapier oder geeigneten Folien geschützt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Ansatzstellen der Papiere überklebt werden, damit der Spritznebel nicht unter die Abdeckung kommen kann.
1. Nicht scharf abkleben – vermeidet harte Spritzränder (Ränderbildung durch Lösungsmittel).
2. Wird das Klebeband sofort nach dem Lackauftrag entfernt, werden die Übergänge weicher und der frische Lack schält an den Abdeckkanten nicht ab.

6. Grundieren und Füllern
Im Füllerbereich unterscheidet man die Materialien nach ihren Einsatzgebieten. Je nachdem, wie die Vorarbeit (Spachteln und Schleifen) durchgeführt wurde, ist ein mehr oder weniger füllkräftiges Material erforderlich. Für zeitsparende Arbeiten werden heutzutage vielfach sogenannte Nass-in-Nass-Füller (2k Filler 540) verwendet, um den Arbeitsschritt „Füller Schleifen“ einzusparen.

Das Angebot von z.B. Lesonal / Sickens und anderen Anbietern:
1k Primer : für Neuteile und schnelle Reparaturen – schnelle Trocknung, glatter Verlauf

2k Primer 540: sowohl als Schleif- wie Nass-in-Nass-Füller einsetzbar

2k HS Primer: mit extrem hoher Füllkraft zum Füllern von größeren
Reparaturstellen mit kleinen Unebenheiten

2k Epoxy Primer: für die Reparatur auf Zink, Alu und Stahl

1. Untergrund muss sauber und gut vorbereitet sein!
2. Die Ablüftzeiten sind einzuhalten! Nach jedem Spritzgang mind. 5 – 10 Min. / 20 °C (bis die Fläche matt abgetrocknet ist). Abhängig von Umgebungstemperatur, den Härtern und Verdünnungen
3. Nicht überbeschichten – einzelne dünne Schichten auftragen.
4. Durch die Auswahlmöglichkeit zwischen 3 verschiedenen Füllerfarbtönen (grau, weiß, schwarz) für den Untergrund wird eine schnellere und bessere Deckkraft bei der Decklackierung erzielt.
5. Geeignete Spritzgeräte, Düsengrößen und Luftkappen verwenden.
6. Trocknung: Ob Lufttrocknung bei 20 °C, Ofentrocknung bei 60 °C oder Infrarot-Trocknung, wichtig ist, dass der Füller gut durchgehärtet ist

Bitte beachten:
Bei zu hohem Füllerauftrag ist die Durchhärtung des Füllers nicht gewährleistet, dies führt zu Runzelbildung (Furchen und Wellen). Nicht ausreichende Isolierung von Durchschliffstellen sowie zu geringe Trocknung des Füllers führt zur Randzonenmarkierungen

7. Schleifen ( nach dem Füllern )
Nach der ausreichenden Trocknung (siehe Technisches Merkblatt) der Lesonal Füller werden diese geschliffen (wenn kein Nass-in-Nass-Füller verwendet wurde). Das Schleifen der Füller kann sowohl trocken als auch nass durchgeführt werden.

Bitte beachten:
Bei zu grobem Vorschliff des Untergrundes zeichnen sich Schleifspuren im Lacksystem ab. Zusätzlich kann ein zu grober Vorschliff zum Haftverlust des Lacksystems führen. Wird der Füller nur knapp über die Schadstelle hinausgespritzt, muss der Randbereich sehr fein geschliffen werden (P240), um spätere Schleifriefen zu vermeiden.

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Die optimale Schleifkörnung für die Schleifarbeiten des Füllers sind davon abhängig mit welchem Decklackmaterial überlackiert wird:

Reinigung der Oberfläche (siehe Reinigen). Geeignete und gut funktionierende Spritzpistole verwenden, damit die vorgeschriebene Schichtstärke und Oberfläche erzielt werden kann. Eine Einzelschicht (100 %) auftragen. Ablüften bis die Schicht komplett trocken (matt) ist. Anschließend eine leichtere Schicht (80%) auftragen. Vorgang wiederholen bis zum Erreichen der Deckkraft. Ist die Deckkraft erreicht, abschließend mit einem Effektgang (20 %) fertigstellen.

Vor dem Lackauftrag muss der Basislack ausreichend abgelüftet sein. Richtiges Mischungsverhältnis mit Härter und Verdünnung beachten, da ansonsten die Durchtrocknung nicht gewährleistet ist. Verwendung einer geeigneten und gut funktionierenden Spritzpistole, damit die vorgeschriebene Schichtstärke und Oberfläche erzielt werden kann. Eine leicht verlaufende Schicht auftragen und eine Ablüftzeit von 1 – 5 Minuten gewähren.
– Anschließend eine volle verlaufende Schicht auftragen.
– Vor der Trocknung bei 60 °C eine Ablüftzeit von 5 Minuten gewähren.